Montag, 30. Juni 2014

Sonntag, 29. Juni 2014

Gottes Handeln in seiner Vollkommenheit und Undurchschaubarkeit

Nicht im Menschen selbst gründet das Glück, dass er essen und trinken und durch seinen Besitz das Glück selbst kennen lernen kann. Ich habe vielmehr beobachtet, dass dies von Gottes Verfügung abhängt.
  Denn wer hat zu essen, wer weiß zu genießen, wenn nicht ich? Aber es gibt Menschen, denen Gott wohlwill. Es sind die, denen er Wissen, Können und Freude geschenkt hat. Und es gibt Menschen, deren Leben verfehlt ist. Es sind diejenigen, die er mit dem Geschäft beauftragt hat, zu sammeln und zu horten und dann alles denen zu geben, denen er wohl will. Auch das ist Windhauch und Luftgespinst.
  Alles hat seine Stunde. Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit:

  eine Zeit zum Gebären und eine Zeit zum Sterben, eine Zeit zum Pflanzen und eine Zeit zum Abernten der Pflanzen, 
  eine Zeit zum Töten und eine Zeit zum Heilen, eine Zeit zum Niederreißen und eine Zeit zum Bauen,
  eine Zeit zum Weinen und eine Zeit zum Lachen, eine Zeit für die Klage und eine Zeit für den Tanz;
  eine Zeit zum Steinewerfen und eine Zeit zum Steinesammeln, eine Zeit zum Umarmen und eine Zeit, die Umarmung zu lösen,
  eine Zeit zum Suchen und eine Zeit zum Verlieren, eine Zeit zum Behalten und eine Zeit zum Wegerfen,
  eine Zeit zum Zerreißen und eine Zeit zum Zusammennähen, eine Zeit zum Schweigen und eine Zeit zum Reden,
  eine Zeit zum Lieben und eine Zeit zum Hassen, eine Zeit für den Krieg und eine Zeit für den Frieden.

  Wenn jemand etwas tut - welchen Vorteil hat er davon, dass er sich anstrengt?
  Ich sah mir das Geschäft an, für das jeder Mensch durch Gottes Auftrag sich abmüht.
  Gott hat das alles zu seiner Zeit auf vollkommene Weise getan. Überdies hat er die Ewigkeit in alles hineingelegt, doch ohne dass der Mensch das Tun, das Gott getan hat, von seinem Anfang bis zu seinem Ende wieder finden könnte. Ich hatte erkannt: Es gibt kein in allem Tun gründendes Glück, es sei denn, ein jeder freut sich und so verschafft er sich Glück, während er noch lebt, wobei zugleich immer, wenn ein Mensch isst und trinkt und durch seinen ganzen Besitz das Glück kennen lernt, das ein Geschenk Gottes ist. Jetzt erkannte ich: Alles, was Gott tut, geschieht in Ewigkeit. Man kann nichts hinzufügen und nichts abschneiden und Gott hat bewirkt, dass die Menschen ihn fürchten. Was auch immer geschehen ist, war schon vorher da, und was geschehen soll, ist schon geschehen und Gott wird das Verjagte wieder suchen.

Kohelet 2,24 - 3,15


Sonntag, 22. Juni 2014

Metanoeite.

"Metanoeite." Sagte Jesus oft. Es bedeutet "denket um", nicht wie es die Kirche falsch interpretierte: "tuet Buße". Was er mit dem Umdenken u.a. meint, bezieht sich auf ein falsches Menschenbild. Nietzsche erklärt das hier ziemlich gut:
"Die Juden (Jesus war Jude) sind es gewesen, die gegen die aristokratische Werthgleichung (gut = vornehm = mächtig = schön = glücklich = gottgeliebt) mit einer furchteinflößenden Folgerichtigkeit die Umkehr gewagt (...) und festgehalten haben, nämlich: Die Elenden sind allein die Guten, die Armen, Ohnmächtigen, Niedrigen sind allein die Guten, die Leidenden, Entbehrenden, Kranken, Hässlichen sind auch die einzig Frommen, die einzig Gottseligen, für sie allein gibt es Seligkeit."

So schreibt Heiner Geißler in seinem Buch "Was würde Jesus heute sagen":
"Dieses Bild vom Menschen unterscheidet sich radikal von dem, das die Philosophien des Altertums gezeichnet haben oder den im 20. Jahrhunderts beherrschenden Ideologien vom Menschen. Die Kategorisierung des Menschen nach Klasse, Rasse, Nation, Religion, Geschlecht war die Ursache für die schlimmsten Verbrechen, die in der Menschheitsgeschichte begangen worden."

Samstag, 21. Juni 2014

Jesus spricht

Deshalb sage ich dir, ihre vielen Sünden sind vergeben, denn sie hat auch viel geliebt. Wem wenig vergeben wird, der liebt auch wenig.

Donnerstag, 19. Juni 2014

Lukasevangelium

[...] Wenn ihr nur die liebt, die euch lieben, welchen Dank erwartet ihr dafür? Auch die Sünder lieben die, von denen sie geliebt werden. Und wenn ihr nur denen Gutes tut, die euch Gutes tun, welchen Dank erwartet ihr Dafür? Das tun auch die Sünder. Und wenn ihr nur denen etwas leiht, von denen ihr ihr es zurückzubekommen hofft, welchen Dank erwartet ihr dafür? ... Ihr aber sollt eure Feinde lieben und sollt Gutes tun und leihen, auch wo ihr nichts dafür erhoffen könnt. Dann wird euer Lohn groß sein und ihr werdet Söhne des Höchsten sein, denn auch er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen. Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist! Lukas 6,27 - 36

Dienstag, 17. Juni 2014

Das Beispiel vom reichen Mann und vom armen Lazarus

Es war einmal ein reicher Mann, der sich in Purpur und feines Leinen kleidete und Tag für Tag herrlich und in Freuden lebte. Vor der Tür des Reichen aber lag ein armer Mann namens Lazarus, dessen Leib voller Geschwüre war. Er hätte gern seinen Hunger mit dem gestillt, was vom Tisch des Reichen herunterfiel. Stattdessen kamen die Hunde und leckten an seinen Geschwüren. Als nun der Arme starb, wurde er von den Engeln in Abrahams Schoß getragen. Auch der Reiche starb und wurde begraben. In der Unterwelt, wo er qualvolle Schmerzen litt, blickte er auf und sah von weitem Abraham, und Lazarus in seinem Schoß. Da rief er: Vater Abraham, hab Erbarmen mit mir und schick Lazarus zu mir; er soll wenigstens die Spitze seines Fingers ins Wasser tauchen und mir die Zunge kühlen, denn ich leide große Qual in diesem Feuer. Abraham erwiderte: Mein Kind, denk daran, dass du schon zu Lebzeiten deinen Anteil am Guten erhalten hast, Lazarus aber nur Schlechtes. Jetzt wird er dafür getröstet, du aber musst leiden. Außerdem ist zwischen uns und euch ein tiefer, unüberwindlicher Abgrund, sodass niemand von hier zu euch oder von dort zu uns kommen kann, selbst wenn er wollte. Da sagte der Reiche; Dann bitte ich dich, Vater, schick ihn in das Haus meines Vaters! Denn ich habe noch fünf Brüder. Er soll sie warnen, damit nicht auch sie an diesen Ort der Qual kommen. Abraham aber sagte; Sie haben Mose und die Propheten, auf die sollen sie hören. Er erwiderte: Nein, Vater Abraham, nur wenn einer von den Toten zu ihnen kommt, werden sie umkehren. Darauf sagte Abraham; Wenn sie auf Mose und die Propheten nicht hören, werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer von den Toten aufersteht.Lukas 16,19 - 31

Montag, 16. Juni 2014

der gute Hirt

[Ein Psalm Davids.] Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen.
  Er lässt mich lagern auf grünen Auen und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.
  Er stillt mein Verlangen; er leitet mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen.
  Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, ich fürchte kein Unheil;
  denn du bist bei mir, dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht.
  Du deckst mir den Tisch vor den Augen meiner Feinde.
  Du salbst mein Haupt mit Öl, du füllst mir reichlich den Becher.
  Lauter Güte und Huld werden mir folgen mein Leben lang und im Haus des
Herrn darf ich wohnen für lange Zeit.

Psalmen 23